1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
262
263
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
300
301
302
303
304
305
306
307
308
309
310
311
312
313
314
315
316
317
318
319
320
321
322
323
324
325
326
327
328
329
330
331
332
333
334
335
336
337
338
339
340
341
342
343
344
345
346
347
348
349
350
351
352
353
354
355
356
357
358
359
360
361
362
363
364
365
366
367
368
369
370
371
372
373
374
375
376
377
378
379
380
381
382
383
384
385
386
387
388
389
390
391
392
393
394
395
396
397
398
399
400
401
402
403
404
405
406
407
408
409
410
411
412
413
414
415
416
417
418
419
420
421
422
423
424
425
426
427
428
429
430
431
432
433
434
435
436
437
438
439
440
441
442
443
444
445
446
447
448
449
450
451
452
453
454
455
456
457
458
459
460
461
462
463
464
465
466
467
468
469
470
471
472
473
474
475
476
477
478
479
480
481
|
<appendix id="regular-expressions">
<appendixinfo>
<authorgroup>
<author>&Anders.Lund; &Anders.Lund.mail;</author>
<othercredit role="translator"> <firstname>Thomas</firstname> <surname>Diehl</surname> <affiliation> <address><email>thd@kde.org</email></address> </affiliation> <contrib>GUI-Übersetzung</contrib></othercredit> <othercredit role="translator"> <firstname>Matthias</firstname><surname>Schulz</surname> <affiliation> <address><email>matthias.schulz@kdemail.net</email></address> </affiliation> <contrib>Deutsche Übersetzung</contrib></othercredit>
</authorgroup>
</appendixinfo>
<title>Reguläre Ausdrücke</title>
<synopsis>Dieser Anhang enhält eine kurze, aber hoffentlich ausreichende Einführung in die Welt der <emphasis>regulären Ausdrücke</emphasis>. Es werden reguläre Ausdrücke in der Form dokumentiert, in der sie in &kate; anwendbar sind, die aber nicht kompatibel &zb; zu der in Perl oder in <command>grep</command> verwendeten Form ist.</synopsis>
<sect1>
<title>Einleitung</title>
<para><emphasis>Reguläre Ausdrücke</emphasis> stellen eine Möglichkeit zur Verfügung, vielleicht zu suchende Teile von Text in einer Form zu beschreiben, die von einer kleinen Software verstanden wird, so dass diese feststellen kann, ob die Beschreibung zutrifft und sogar Text zur späteren Verwendung speichern kann.</para>
<para>Ein Beispiel: Nehmen Sie an, Sie wollen eine Text nach Abschnitten durchsuchen, die mit einem der Namen <quote>Henrik</quote> oder <quote>Pernille</quote> beginnen, gefolgt von einer Form des Verbs <quote>say</quote>.</para>
<para>Mit einer normalen Suche würden Sie anfangen, nach dem ersten Namen <quote>Henrik</quote> zu suchen, vielleicht gefolgt von <quote>sa</quote>, also <userinput>Henrik sa</userinput>. Bei dieser Suche würden Sie alle Treffer überspringen müssen, die nicht am Anfang eines Abschnittes stehen und die, hinter denen ein <quote>sa</quote> steht, aber kein <quote>says</quote>, <quote>said</quote> und so weiter. Dann natürlich das Ganze von vorn für den nächsten Namen ...</para>
<para>Mit regulären Ausdrücken können Sie dies mit einer einzelnen Suche erreichen und das noch genauer.</para>
<para>Um dies zu erreichen, definieren reguläre Ausdrücke Regeln zum Ausdrücken von Details einer zu suchenden Zeichenkette. Unser Beispiel, das wir wie folgt ausdrücken können: <quote>Eine Zeile mit <quote>Henrik</quote> oder <quote>Pernille</quote> beginnend (eventuell nach bis zu 4 Leerzeichen oder Tabulatoren) gefolgt von einem Leerzeichen gefolgt von <quote>sa</quote> und dann entweder <quote>ys</quote> oder <quote>id</quote></quote> kann so als regulärer Ausdruck geschrieben werden:</para> <para><userinput>^[ \t]{0,4}(Henrik|Pernille) sa(ys|id)</userinput></para>
<para>Das oben angegebene Beispiel zeigt alle vier Hauptkonzepte von regulären Ausdrücke, speziell: </para>
<itemizedlist>
<listitem><para>Muster</para></listitem>
<listitem><para>Behauptungen</para></listitem>
<listitem><para>Quantifiers</para></listitem>
<listitem><para>Referenzen</para></listitem>
</itemizedlist>
<para>Das Hochzeichen (<literal>^</literal>) am Anfang des Ausdruckes kennzeichnet eine Behauptung, die nur dann wahr ist, wenn sich der folgende Text am Anfang einer Zeile befindet.</para>
<para>Die Zeichenketten <literal>[ \t]</literal> und <literal>(Henrik|Pernille) sa(ys|id)</literal> sind Muster. Das erste ist ein <emphasis>Zeichen</emphasis> das entweder auf ein Leerzeichen oder ein Tabulatorzeichen zutrifft, das andere enthält als erstes ein Untermuster, das entweder auf <literal>Henrik</literal> <emphasis>oder</emphasis> <literal>Pernille</literal> zutrifft, dann ein Muster, das exakt auf <literal> sa</literal> zutrifft und zum Schluss wieder ein Untermuster, das auf <literal>ys</literal>, <emphasis>oder</emphasis> <literal>id</literal> zutrifft.</para>
<para>Die Angabe <literal>{0,4}</literal> ist ein Quantifizierer, der sagt: <quote>von 0 bis 4 mal das vorher spezifizierte</quote>.</para>
<para>Weil Software für reguläre Ausdrücke, die das Konzept von <emphasis>Referenzen</emphasis> den gesamten zutreffenden Teil des Textes wie auch in Klammern eingeschlossene Untermuster sichert, können Sie diese gefundenen Textstellen (diese sind nach dem Suchen mit einem regulären Ausdruck in einem Textdokument in einem Editor meistens ausgewählt) oder den gefundenen Namen oder den letzten Teil des Verbs weiterverwenden, die <emphasis>Referenzen</emphasis> ermöglichen den Zugriff auf diese.</para>
<para>Zusammengefasst: die regulären Ausdrücke treffen zu, wo wir wollten, und nur dort.</para>
<para>Die folgenden Abschnitte beschreiben im einzelnen, wie Muster, Zeichenklassen, Behauptungen, Quantifizierer und Backreferenzen benutzt werden und der letzte Abschnitt gibt einige nützliche Beispiele.</para>
</sect1>
<sect1 id="regex-patterns">
<title>Muster</title>
<para>Muster bestehen aus Zeichenketten und Zeichenklassen. Muster können Untermuster enthalten, diese sind in Klammern eingeschlossene Muster.</para>
<sect2>
<title>Steuerzeichen</title>
<para>In Mustern und in Zeichenklassen haben einige Zeichen spezielle Bedeutungen. Um diese Steuerzeichen zu finden, müssen sie als solche markiert werden.</para>
<para>Dies geschieht durch das Voranstellen eines Rückwärtsschrägstriches (<literal>\</literal>) vor das Zeichen.</para>
<para>Die Software ignoriert die Kennzeichnung als Steuerzeichen von Zeichen, die in dem betrachteten Zusammenhang keine Steuerzeichen sind. So ist &zb; die Angabe von (<userinput>\j</userinput>), also ein <quote>j</quote> als Steuerzeichen markiert, kein Problem. Wenn Sie Zweifel haben, ob ein Zeichen eine spezielle Bedeutung hat, können Sie dies ohne Bedenken als Steuerzeichen markieren.</para>
<para>Selbstverständlich können Sie auch den Rückwärtsschrägstrich als Steuerzeichen markieren, dies geschieht durch <userinput>\\</userinput>.</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Zeichenklassen und Abkürzungen</title>
<para>Eine <emphasis>Zeichenklasse</emphasis> ist ein Ausdruck, der auf einen bestimmten Satz von Zeichen zutrifft. Zeichenklassen werden in regulären Ausdrücken durch Setzen der zugelassenen Zeichen in eckige Klammern <literal>[]</literal> oder durch Nutzen einer der im Folgenden beschriebenen abgekürzten Klassen definiert.</para>
<para>Einfache Zeichenklassen enthalten nur ein oder mehrere Zeichen, &zb; <userinput>[abc]</userinput> (zutreffend auf einen der Buchstaben <quote>a</quote>, <quote>b</quote> oder <quote>c</quote>) oder <userinput>[0123456789]</userinput> (zutreffend auf eine Zahl).</para>
<para>Da Buchstaben und Zahlen eine festgelegte Reihenfolge haben, können diese durch Angabe des Bereiches :abgekürzt werden: <userinput>[a-c]</userinput> entspricht <userinput>[abc]</userinput> und <userinput>[0-9]</userinput> entspricht <userinput>[0123456789]</userinput>. Diese Angaben können auch kombiniert werden, &zb; trifft <userinput>[a-fynot1-38]</userinput> auf die folgenden Zeichen zu: <quote>a</quote>,<quote>b</quote>,<quote>c</quote>,<quote>d</quote>, <quote>e</quote>,<quote>f</quote>,<quote>y</quote>,<quote>n</quote>,<quote>o</quote>,<quote>t</quote>, <quote>1</quote>,<quote>2</quote>,<quote>3</quote> oder <quote>8</quote>.</para>
<para>Da Großbuchstaben von Kleinbuchstaben unterschieden werden, müssen Sie zur Angabe von <quote>a</quote> oder <quote>b</quote> ohne Unterscheidung von Groß- und Kleinschreibung <userinput>[aAbB]</userinput> angeben.</para>
<para>Die Erzeugung von <quote>negativen</quote> Klassen, die auf <quote>alles außer</quote> zutreffen, erfolgt durch das Hoch-Zeichen (<literal>^</literal>) am Anfang der Klassendefinition: </para>
<para><userinput>[^abc]</userinput> trifft auf alle Zeichen <emphasis>außer</emphasis> <quote>a</quote>, <quote>b</quote> oder <quote>c</quote> zu.</para>
<para>Zusätzlich zu den druckbaren Zeichen sind noch einige Abkürzungen definiert, um die Verwendung ein wenig einfacher zu machen: <variablelist>
<varlistentry>
<term><userinput>\a</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf das <acronym>ASCII</acronym>-Beep-Zeichen zu (BEL, 0x07).</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\f</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf das <acronym>ASCII</acronym>Seitenvorschub-Zeichen zu (FF, 0x0C).</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\n</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf das <acronym>ASCII</acronym>-Zeilenvorschub-Zeichen zu (LF, 0x0A, Unix newline).</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\r</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf das <acronym>ASCII</acronym>-Wagenrücklauf-Zeichen zu (CR, 0x0D).</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\t</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf das <acronym>ASCII</acronym>-Zeichen Horizontaltabulator zu (HT, 0x09).</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\v</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf das <acronym>ASCII</acronym>-Zeichen Vertikaltabulator zu (VT, 0x0B).</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\xhhhh</userinput></term>
<listitem><para>Dieser Ausdruck trifft auf das Unicodezeichen mit dem Code mit der Hexadezimalzahl hhhh (zwischen 0x0000 und 0xFFFF) zu. \0ooo (&zb;, \zero ooo) trifft auf das <acronym>ASCII</acronym>-/Latin-1-Zeichen mit dem Code mit der Oktalzahl ooo (zwischen 0 und 0377) zu.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>.</userinput> (Punkt)</term>
<listitem><para>Trifft auf jedes Zeichen einschließlich Zeilenvorschub zu.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\d</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf eine Ziffer zu. Entspricht <literal>[0-9]</literal>.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\D</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf ein Zeichen, das keine Ziffer ist, zu. Entspricht <literal>[^0-9]</literal> oder <literal>[^\d]</literal>.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\s</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf ein Zeichen, das einen Zwischenraum angibt, zu. Praktisch entspricht dies <literal>[ \t\n\r]</literal>.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\S</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf ein Zeichen, das keinen Zwischenraum angibt, zu. Praktisch entspricht dies <literal>[^ \t\n\r]</literal> oder <literal>[^\s]</literal>.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\w</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf ein <quote>druckbares Zeichen</quote> zu - in diesem Fall Buchstabe oder Ziffer. Entspricht <literal>[a-zA-Z0-9]</literal>. Das Zeichen Unterstrich (<literal>_</literal>) trifft nicht zu. </para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\W</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf alle Zeichen außer Buchstaben und Ziffern zu. Entspricht <literal>[^a-zA-Z0-9]</literal> oder <literal>[^\w]</literal></para></listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</para>
<para>Die abgekürzten Klassen können in selbstdefinierte Klassen eingefügt werden, &zb; kann für die Klasse <quote>druckbares Zeichen, Leerzeichen oder Punkt</quote> der Ausdruck <userinput>[\w \.]</userinput> verwendet werden.</para>
<note> <para>Die Angabe von Klassen nach POSIX-Notierung, <userinput>[:<class name>:]</userinput>, wird gegenwärtig nicht unterstützt.</para> </note>
<sect3>
<title>Zeichen mit speziellen Bedeutungen (Steuerzeichen) innerhalb von Zeichenklassen</title>
<para>Die folgenden Zeichen haben spezielle Bedeutungen innerhalb des Ausdrucks in eckigen Klammern <quote>[]</quote>, diese müssen als Steuerzeichen gekennzeichnet werden, damit sie als Zeichen in die Klasse einbezogen werden:</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term><userinput>]</userinput></term>
<listitem><para>Beendet die Definition der Zeichenklasse. Dieses Zeichen braucht nicht als Steuerzeichen gekennzeichnet werden, wenn es das erste Zeichen in einer Zeichenklassendefinition (nach dem Zeichen <quote>[</quote> oder <quote>^</quote>) ist.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>^</userinput> (Hoch-Zeichen)</term>
<listitem><para>Bezeichnet eine negative Klasse, wenn es das erste Zeichen in einer Zeichenklassendefinition ist. Wenn es als druckbares Zeichen behandelt werden soll, muss es als Steuerzeichen gekennzeichnet werden, wenn es das erste Zeichen in einer Zeichenklassendefinition ist. </para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>-</userinput> (Bindestrich)</term>
<listitem><para>Kennzeichnet einen logischen Bereich. Wenn es als Zeichen behandelt werden soll, muss es als Steuerzeichen gekennzeichnet werden.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\</userinput> (Rückwärtsschrägstrich)</term>
<listitem><para>Das Zeichen zum Kennzeichnen eines Steuerzeichens. Dieses Zeichen muss immer als Steuerzeichen gekennzeichnet werden, wenn es als druckbares Zeichen behandelt werden soll.</para></listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</sect3>
</sect2>
<sect2>
<title>Alternativen: trifft zu wenn <quote>eins von</quote></title>
<para>Wenn ein erkanntes Muster von mehreren Mustern als zutreffend erkannt werden soll, dann müssen Sie diese Muster durch einen senkrechten Strich <literal>|</literal> getrennt angeben.</para>
<para>Der Ausdruck <userinput>John|Harry</userinput> wird &zb; als zutreffend erkannt, wenn entweder <quote>John</quote> oder <quote>Harry</quote> gefunden wird.</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Untermuster</title>
<para><emphasis>Untermuster</emphasis> sind in Klammern eingeschlossene Muster, die in regulären Ausdrücken viele Verwendungen haben.</para>
<sect3>
<title>Angabe von Alternativen</title>
<para>Sie können Untermuster verwenden, um Gruppen von Alternativen in einem Muster anzugeben. Die Alternativen werden durch den senkrechten Strich <literal>|</literal> getrennt.</para>
<para>Um eines der Worte <quote>int</quote>, <quote>float</quote> oder <quote>double</quote> zu erkennen, geben Sie <userinput>int|float|double</userinput> an. Wenn eines der Worte nur dann erkannt werden soll, wenn nach dem Wort Zwischenraum und dann Buchstaben folgen, dann verwenden Sie den folgenden Ausdruck mit den Worten im Untermuster: <userinput>(int|float|double)\s+\w+</userinput>.</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Speichern von gefundenem Text (Referenzen)</title>
<para>Wenn Sie eine Referenz verwenden wollen, dann benutzen Sie ein Untermuster zum Speichern des gewünschten Teils des Musters.</para>
<para>Wenn Sie &zb; das zweifache Auftreten des selben Wortes getrennt durch ein Komma und eventuell Zwischenraum finden wollen, dann würden Sie <userinput>(\w+),\s*\1</userinput> verwenden. Das Untermuster <literal>\w+</literal> findet ein Stück aus druckbaren Zeichen. Der gesamte Ausdruck trifft zu, wenn diese von einem Komma und keinem oder mehreren Zwischenraumzeichen und dann von einem gleichen Stück von Zeichen gefolgt werden. (Der Ausdruck <literal>\1</literal> verweist auf das <emphasis>erste in Klammern angegebene Untermuster</emphasis>.)</para>
<!-- <para>See also <link linkend="backreferences">Back references</link>.</para> -->
</sect3>
<sect3 id="lookahead-assertions">
<title>Vorwärtsgerichtete Behauptungen</title>
<para>Eine vorwärtsgerichtete Behauptung ist ein Untermuster, das mit <literal>?=</literal> oder <literal>?!</literal> anfängt.</para>
<para>Der Ausdruck <userinput>Bill(?! Gates)</userinput> besagt, dass <quote>Bill</quote> gefunden wird, aber nur wenn nicht von <quote> Gates</quote> gefolgt. Dies findet <quote>Bill Clinton</quote> oder <quote>Billy the kid</quote>, aber ignoriert stillschweigend den anderen Treffer.</para>
<para>Untermuster, die für Behauptungen benutzt werden, werden nicht gespeichert.</para>
<para>Sehen Sie auch unter <link linkend="assertions">Behauptungen</link> nach.</para>
</sect3>
</sect2>
<sect2 id="special-characters-in-patterns">
<title>Zeichen mit speziellen Bedeutungen (Steuerzeichen) innerhalb von Mustern</title>
<para>Die folgenden Zeichen haben spezielle Bedeutungen innerhalb eines Musters, diese müssen als Steuerzeichen gekennzeichnet werden, damit sie als Zeichen behandelt werden: <variablelist>
<varlistentry>
<term><userinput>\</userinput> (Rückwärtsschrägstrich)</term>
<listitem><para>Das Escape-Zeichen.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>^</userinput> (Hoch-Zeichen)</term>
<listitem><para>Kennzeichnet den Anfang der Zeichenkette.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>$</userinput></term>
<listitem><para>Kennzeichnet das Ende der Zeichenkette.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>()</userinput> (linke und rechte Klammer)</term>
<listitem><para>Kennzeichnet Untermuster.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>{}</userinput> (linke und rechte geschweifte Klammer)</term>
<listitem><para>Kennzeichnet numerische Quantifizierer.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>[]</userinput> (linke und rechte eckige Klammer)</term>
<listitem><para>Kennzeichnet Zeichenklassen.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>|</userinput> (senkrechter Strich)</term>
<listitem><para>Logisches ODER. Trennt Alternativen.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>+</userinput> (Pluszeichen)</term>
<listitem><para>Quantifizierer, steht für eins oder mehrere.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>*</userinput> (Stern)</term>
<listitem><para>Quantifizierer, steht für kein oder mehrere.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>?</userinput> (Fragezeichen)</term>
<listitem><para>Ein optionales Zeichen. Kann als Quantifizierer; 0- oder 1-mal gedeutet werden.</para></listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</para>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="quantifiers">
<title>Quantifizierer</title>
<para><emphasis>Quantifizierer</emphasis> gestatten dem regulären Ausdruck die Angabe einer Anzahl von entweder Zeichen, Zeichenklasen oder Untermustern.</para>
<para><emphasis>Quantifizierer</emphasis> werden in geschweifte Klammern (<literal>{</literal> und <literal>}</literal>) eingeschlossen und haben die Form <literal>{[minimale Anzahl][,[maximale Anzahl]]}</literal> </para>
<para>Die Benutzung ist am besten an Beispielen erklärt: <variablelist>
<varlistentry>
<term><userinput>{1}</userinput></term>
<listitem><para>Genau einmaliges Auftreten</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>{0,1}</userinput></term>
<listitem><para>Kein oder einmaliges Auftreten</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>{,1}</userinput></term>
<listitem><para>Kein oder einmaliges Auftreten (Kurzform)</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>{5,10}</userinput></term>
<listitem><para>Mindestens 5- bis maximal 10-maliges Auftreten</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>{5,}</userinput></term>
<listitem><para>Mindestens 5-maliges Auftreten.</para></listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</para>
<para>Zusätzlich gibt es einige Abkürzungen: <variablelist>
<varlistentry>
<term><userinput>*</userinput> (Stern)</term>
<listitem><para>entspricht <literal>{0,}</literal> findet jede Anzahl des Auftretens.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>+</userinput> (Pluszeichen)</term>
<listitem><para>entspricht <literal>{1,}</literal> findet mindestens einmaliges Auftreten.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>?</userinput> (Fragezeichen)</term>
<listitem><para>entspricht <literal>{0,1}</literal> findet kein oder einmaliges Auftreten.</para></listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</para>
<sect2>
<title>Gier</title>
<para>Wenn Quantifizierer ohne Maximum verwendet werden, dann findet der reguläre Ausdruck so viel wie möglich vom Suchtext, dieses Verhalten wird auch als <emphasis>gierig</emphasis> bezeichnet.</para>
<para>Moderne Software für reguläre Ausdrücke stellt die Möglichkeit bereit, das <quote>gierige Verhalten auszuschalten</quote>, aber in einer grafischen Umgebung ist es das Interface, das Ihnen Zugriff auf diese Möglichkeit bereitstellen muss. Ein Dialogfenster zum Suchen kann &zb; eine Option mit dem Namen <quote>Minimales Finden</quote> bereitstellen, es sollte auch anzeigen, ob <quote>gieriges Verhalten</quote> Standard ist.</para>
</sect2>
<sect2>
<title>In Beispielen</title>
<para>Hier sind einige Beispiele der Verwendung von Quantifizierern</para>
<variablelist>
<varlistentry>
<term><userinput>^\d{4,5}\s</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf die Zahlen in <quote>1234 go</quote> und <quote>12345 now</quote> zu, aber nicht die in für <quote>567 eleven</quote> oder <quote>223459 somewhere</quote></para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\s+</userinput></term>
<listitem><para>Trifft auf ein oder mehrere Zwischenraumzeichen zu.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>(bla){1,}</userinput></term>
<listitem><para>Trifft zu für alle in <quote>blablabla</quote> und das <quote>bla</quote> in <quote>blackbird</quote> oder <quote>tabla</quote>.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>/?></userinput></term>
<listitem><para>Trifft für das <quote>/></quote> in <quote><closeditem/></quote> sowie auch für das <quote>></quote> in <quote><openitem></quote> zu.</para></listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</sect2>
</sect1>
<sect1 id="assertions">
<title>Behauptungen</title>
<para><emphasis>Behauptungen</emphasis> erweitern den regulären Ausdruck so, dass er nur unter bestimmten Bedingungen zutrifft.</para>
<para>Eine Behauptung braucht kein Zeichen um zuzutreffen, diese ermittelt vielmehr die Umgebung eines eventuellen Treffers bevor dieser bestätigt wird. Die Behauptung <emphasis>Wortgrenze</emphasis> &zb; versucht nicht, ein nichtdruckbares Zeichen neben einem druckbaren Zeichen zu finden, sondern stellt fest, dass dort KEIN druckbares Zeichen ist. Das heisst, dass dieses &zb; auch am Ende einer Zeichenkette zutrifft.</para>
<para>Einige Behauptungen haben ein Muster das gefunden werden muss, aber der zutreffende Teil des Suchtextes dieses Musters wird nicht Teil des Ergebnisses des gesamten regulären Ausdrucks.</para>
<para>Reguläre Ausdrücke wie hier beschrieben unterstützen die folgenden Behauptungen: <variablelist>
<varlistentry>
<term><userinput>^</userinput> (Hochzeichen: Anfang der Zeichenkette)</term>
<listitem><para>Trifft auf den Anfang des zu suchenden Textes zu.</para> <para>Der Ausdruck <userinput>^Peter</userinput> trifft auf <quote>Peter</quote> im Text <quote>Peter, hey!</quote> zu, aber nicht auf <quote>Hey, Peter!</quote>. </para> </listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>$</userinput> (Ende der Zeichenkette)</term>
<listitem><para>Trifft auf das Ende des Suchtextes zu.</para>
<para>Der Ausdruck <userinput>you\?$</userinput> trifft auf das letzte <quote>you</quote> in <quote>You didn't do that, did you?</quote> zu, aber nirgendwo in <quote>You didn't do that, right?</quote>.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\b</userinput> (Wortgrenze)</term>
<listitem><para>Trifft zu, wenn ein druckbares Zeichen auf der einen Seite aber keines auf der anderen Seite ist.</para>
<para>Dieser Ausdruck dient zum Finden von Wortenden, wenn nach beiden Enden gesucht wird, zum Finden des ganzen (einzelnstehenden) Wortes. Der Ausdruck <userinput>\bin\b</userinput> trifft auf das einzelnstehende <quote>in</quote> in <quote>He came in through the window</quote> zu, aber nicht auf das <quote>in</quote> in <quote>window</quote>.</para></listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>\B</userinput> (keine Wortgrenze)</term>
<listitem><para>Trifft immer dort zu, wo <quote>\b</quote> nicht zutrifft.</para>
<para>Dieser Ausdruck dient zum Finden von Text innerhalb von Worten. Der Ausdruck <userinput>\bin\B</userinput> trifft &zb; auf das <quote>in</quote> im Wort <quote>window</quote> im Text <quote>He came in through the window</quote> zu, aber nicht auf das einzelnstehende <quote>in</quote>.</para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>(?=PATTERN)</userinput> (Positive Vorwärtsreferenz)</term>
<listitem><para>Eine Vorwärtsreferenz prüft den Text, der dem eventuell zutreffenden Teil des Textes folgt. Die Vorwärtsreferenz verhindert, dass der Text zutrifft, wenn der nachfolgende Text nicht auf das <emphasis>MUSTER</emphasis> der Behauptung zutrifft. Wenn die Behauptung zutrifft, wird der Text, der auf diese zutrifft, allerdings nicht Bestandteil des Ergebnisses.</para>
<para>Der Ausdruck <userinput>handy(?=\w)</userinput> trifft auf <quote>handy</quote> in <quote>handyman</quote> zu, aber nicht auf das in <quote>That came in handy!</quote></para>
</listitem>
</varlistentry>
<varlistentry>
<term><userinput>(?!PATTERN)</userinput> (Negative Vorwärtsreferenz)</term>
<listitem><para>Eine negative Vorwärtsreferenz verhindert, dass der Text zutrifft, wenn der nachfolgende Text auf das <emphasis>MUSTER</emphasis> zutrifft.</para>
<para>Der Ausdruck <userinput>const \w+\b(?!\s*&)</userinput> trifft auf <quote>const char</quote> im Text <quote>const char* foo</quote>, aber nicht <quote>const TQString</quote> in <quote>const TQString& bar</quote> weil das <quote>&</quote> auf die negative Vorwärtsreferenz zutrifft.</para>
</listitem>
</varlistentry>
</variablelist>
</para>
</sect1>
<!-- TODO sect1 id="backreferences">
<title>Back References</title>
<para></para>
</sect1 -->
</appendix>
|